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Coppa Romana 2016

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Curlingsteine Silvaplana
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Coppa Romana 2015

© 2016 CC Silvaplana

 

Der Curl

Warum curlt ein Curlingstein ?

Die Steine (engl. rocks) haben eine runde geschliffene Form. Sie bestehen meistens aus Granit und besitzen einen Griff. Durch eine konkave Form ist die eigentliche Lauffläche nur ein Ring mit circa 6 bis 12 mm Breite. Beim Open Air Curling können Curlingsteine beidseitig genutzt werden. Die Lauffläche mit dem kleinen Ring heisst Keen-Side und die meist verwendete, grosse Lauffläche mit dem grossen Ring wird Dull-Side genannt.
 
Während des Gleitens sammelt sich über dem Eis eine dünne Wasserschicht an diesem Ring an. Diese ist aufgrund der Rotation des Steines um die eigene Achse und des durch das Abbremsen des Steines hervorgerufenen höheren Drucks an der Vorderseite des Steines größer. Dadurch wird die Reibung vorne verringert, was zu einer Krümmung der Laufbahn führt.
 
Der Stein wird bei der Abgabe in eine langsame Drehbewegung versetzt, den curl, wodurch er nicht gerade läuft, sondern eine parabelförmige Kurve beschreibt. Dadurch ist es möglich, einen gegnerischen Stein zu umspielen. Der Radius der Kurve kann durch Wischen mit einem Curlingbesen beeinflusst werden. Wird vor einem Stein gewischt, während er in Bewegung ist, vergrößert sich der Kurvenradius und der Stein läuft gerader. Das Wischen beeinflusst auch die Laufzeit eines Steins. Ein gewischter Stein verliert weniger schnell an Tempo und legt dadurch eine größere Strecke zurück.
 


 
Das Wischen ist nicht zu unterschätzen und stellt einen wichtigen Bestandteil des Curlings dar. Der abgegebene Stein kann in seiner Laufrichtung und Länge noch massgeblich beein?usst werden. Durch starkes Wischen kann der Stein länger auf der Bahn gehalten werde, ohne dass er am Ziel vorbei rutscht, oder die Länge kann bei effizientem Wischen bis zu 5m verlängert werden.
 
Das Wischen verringert die Reibung zwischen dem Stein und der Eisoberfläche in dreierlei Hinsichten:

  • Es glättet den Pebble, dessen Oberfläche durch Spritzen gleichmässig verteilte, gefrorene Wassertröpfchen aufweist – auch Kieseleis genannt.
 
Dieses sogenannte Pebble Ice hat den Vorteil, dass die Steine besser greifen und regelmässig Curlen. Gerade im Curlingsport ist diese Erkenntnis entscheidend für die Qualität der Spielfläche.
 
Die Philosophie des CC Silvaplana lautet diesbezüglich: warum soll ein Open Air Curler nicht auf einer bestmöglich präparierten Eisfläche Curling spielen dürfen? Also pebbeln wir!
 
  • Es beseitigt Frost
  • Es bewirkt, dass das Eis für Bruchteile einer Sekunde schmilzt und so eine hauchdünne Wasserschicht zurück lässt, die wie ein Gleitmittel wirkt.
 
Ein Wischeinsatz ist demnach notwendig, wenn der Stein zu kurz gespielt wurde oder wenn der Stein in der Richtung über das vorgesehene Ziel hinaus zu curlen droht.


Aus der Sicht des Physikers

Aus "Curling is fun"

Den Curl eines Curlingsteins zu beschreiben ist nicht einfach. Viele Physiker haben sich schon den Kopf darüber zerbrochen und man ist sich bis heute noch nicht hundertprozentig sicher, ob die Theorien stimmen.
 
Doch welche physikalischen Gesetze stecken dahinter? Nehmen wir an, dass ein Trinkglas den Stein ersetzen soll und eine glatte Tischplatte das Eis. Schieben wir das Glas an und schicken es mit einem Drall im Uhrzeigersinn auf den Weg. Das Glas bewegt sich mit der mitgegebenen Uhrzeigerbewegung nach vorne. Der Weg, den das Glas beschreibt, geht aber nach links, das heisst entgegen dem mitgegebenen Drall.
 

 
Nun könnte man annehmen, dass sich ein Curlingstein auf dem Eis grundsätzlich gleich verhält. Dies ist aber nicht der Fall. Der Curl eines Curlingsteins auf Eis verläuft genau umgekehrt.


     
    Die Reibung auf dem Eis ist eine schwierige und schwer zu erklärende Sache, denn das Eis ändert seine Struktur laufend wegen Temperaturschwankungen, Feuchtigkeitsänderungen und Schmutzpartikeln.
     
    Nach physikalischen Studien soll eine durch den Druck des 20 kg schweren Steins und die Drehreibung verursachte, hauchdünne Wasserschicht auf dem Eis für den Curl des Steines verantwortlich sein. Diese Schicht kehrt die Reibungskräfte auf den Stein um.
     
    Das Glas auf dem Tisch hat eine "trockene Reibung" - der Curlingstein hingegen eine "feuchte" Reibung. Bei der trockenen Reibung wirkt die grösste Kraft auf die Vorderseite des Laufringes. Bei der feuchten Reibung wird die Reibung auf der Vorderseite durch die Wasserschicht vermindert, sodass die Reibung auf der hinteren Seite des Laufringes grösser ist.
     
    Die Stärke des Curlens hängt auch davon ab, mit wie viel Handle und mit welcher Geschwindigkeit der Stein gespielt wird. Bei viel Handle curlt der Stein kaum, bei wenig Handle sehr. Je schneller der Stein gespielt wird, desto weniger curlt der Stein.